Samstag, 26. März 2016

Die Synode über die Familie in der Nachfolge des II. Vatikanischen Konzils

M. Rupnik Ikone der Heiligen Familie

In seinen einführenden Worten zu den Arbeiten der Synode über die Familie (5. 10.2015) wies Papst Franziskus darauf hin, dass die Synode eine Ausdrucksweise der Kirche ist, das heißt der Kirche, die gemeinsam auf dem Weg ist, um die Wirklichkeit mit den Augen des Glaubens und mit dem Herzen Gottes zu deuten. Die Synode ist die Kirche, die nachdenkt über ihre Treue zum Glaubensgut, das für sie kein Museum ist, das zu besichtigen und auch nicht nur zu bewahren ist, sondern eine lebendige Quelle, aus der die Kirche ihren Durst stillt, um den Durst des Lebensgutes zu stillen und es zu erleuchten.

Freitag, 25. März 2016

Die Barmherzigkeit persönlich leben


Papst Franziskus spricht in diesen Tagen ständig von der Barmherzigkeit. So will er auch in seiner Botschaft für die Fastenzeit dazu einladen, dass wir die Barmherzigkeit ganz persönlich leben. Es geht nicht bloß um eine Ergänzung der Frömmigkeit und des christlichen Lebens, sondern um einen Kernpunkt für alle und jeden einzelnen Christen. “ Die Barmherzigkeit Gottes ist nämlich eine Verkündigung an die Welt: Jeder Christ aber ist aufgerufen, die Realität dieser Verkündigung ganz persönlich an sich selbst zu erfahren“, was jetzt stärker in die Tat umgesetzt werden sollte.

Die Pforte der Barmherzigkeit

Die Pforte schließt einen Bereich ab, sie ist eine Begrenzung; aber sie lässt auch eintreten, wenn sie offen ist. In seiner Generalaudienz vom 18. November 2015 hat Papst Franziskus die Bedeutung der „Pforte der Barmherzigkeit Gottes“ erklärt. Er bezieht sich auf die Heilige Pforte der Basilika von St. Peter im Vatikan, die während des Jubeljahres offen stehen wird, um uns einzuladen zur persönlichen Bekehrung und auch zum Verzeihen und zur Annahme der anderen.

Den Familiensinn neu entdecken

Um diesen Auftrag heute auszuführen, „wird eine neue Art von Netzen gebraucht“


Bezeichnenderweise hat Papst Franziskus unter vielen möglichen Themen für die Generalaudienzen während der Familiensynode die Beziehung zwischen Kirche und Familie gewählt. Es ist eine unauflösliche Beziehung, sagte er von Beginn an, die ihren Horizont auf das Wohl der ganzen Menschheit hin öffnet.

Folgen wir seinen Gedanken über den Familiensinnin drei Schritten: zuerst ein Blick auf die Gesellschaft mit den Augen eines, sagen wir, christlichen Humanismus; ein zweiter Blick nach innen, um die Sendung der Kirche hier und heute zu diesem Thema wieder zu entdecken; und eine Folgerung und ein Wunsch für die Familiensynode.

Donnerstag, 24. März 2016

Behüten und dienen

Zum Beginn seines Petrusdienstes (19.März 2013) hat Papst Franziskus das Leben des Hl. Josef als Anker genommen und erklärte, wie er sein Ministerium versteht. Das „Behüten“ und „Dienen“ nämlich sieht er in einem Kontext, der uns alle betrifft. Das Ministerium des Papstes hat seinen Mittelpunkt im Dienste des christlichen Lebens. Das christliche Leben steht im Dienst von uns allen und der ganzen Schöpfung. Jeder Mensch findet auch den Sinn des eigenen Lebens im Dienst und Wachen der Gaben Gottes, die mit Liebe empfangen und weitergegeben werden. 


Die Mission des Hl. Josef und unsere Mission

Papst Franziskus hat die Mission des Hl. Josefs (cf. Mt 1, 24) in den Mittelpunkt gestellt, nachdem er auf den Namenstag von Benedikt XVI bezugnahm: „wir sind ihm nahe mit dem Gebet voller Liebe und Dankbarkeit”. Der Hl. Josef war Hüter: “Hüter von wem? Von Maria und Jesus; aber es ist eine Obhut, die sich dann auf die Kirche ausweitet: Der selige Johannes Paul II hat hervorgehoben, dass „der Hl. Josef so, wie er für Maria liebevoll Sorge trug und sich voll Freude und Eifer der Erziehung Jesu Christi widmete, seinen mystischen Leib, die Kirche, deren Gestalt und Vorbild die heilige Jungfrau ist, hütet und beschützt“ (Apostolisches Schreiben, Redemptoris Custos, 1)“.